Schröpfen

Diese Therapie zählt zu den bedeutendsten natürlichen, entgiftenden und regulierenden Heilverfahren der Naturheilkunde und kann auf ca. 5000 Jahre Erfahrung zurückgreifen.

Es ist also eine uralte Methode, die ihre Wurzeln in nahezu allen Kulturen der Welt hat. Die Überlegungen, etwas Krankhaftes aus dem Körper auszuleiten oder durch künstlich angelegte Öffnungen (blutiges Schröpfen) herauszuholen, gibt es schon sehr lange.

Die vier Kardinalzeichen der lokalen Entzündung, die erstmals von Aulus Cornelius Celsus (*um 25 v. Chr.) beschrieben wurden, haben heute noch ihre Gültigkeit: Tumor (Schwellung), Calor (Überwärmung), Rubor (Rötung), Dolor (Schmerz). Galenos fügte noch als fünftes Zeichen die Functio laesa (Funktionseinschränkung) hinzu.

„Wo die Natur einen Schmerz erzeugt hat, da hat sie schädliche Stoffe angehäuft. Ist die Natur nicht imstande, diese selbst auszuleeren, so muss der Arzt an dieser Stelle eine künstliche Öffnung machen, um ihr zu Hilfe zu eilen“

(Paracelsus 1493-1541)



Schröpfen war und ist damit eine sehr effektive Methode, um die Selbstheilungskräfte und so die Regulation des Körpers zu unterstützen.

Pischingersystem

Der Wiener Arzt Alfred Pischinger (Mitte des 20. Jahrhunderts) beschrieb erstmalig ein „System des Unspezifischen“. Jede Zelle in unserem Körper kann nur so gut funktionieren, wie das umliegende Milieu.

Dieses Zellmilieu setzt sich zusammen aus Zwischenzellsubstanzen, Fibroblasten, Retikulumzellen, Mastzellen, Kapillaren, Nervenendungen und Lymphgefäßen. Durch diese Zwischenzellsubstanz müssen alle Stoffe diffundiert werden. Je unbelasteter die Zwischenzellsubstanz ist, desto besser kann die Zelle mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Auch können die anfallenden Stoffwechselprodukte, die sich in der Zelle ansammeln, abtransportiert werden.

Durch das Schröpfen wird das Gewebe besser durchblutet, die Zwischenzellsubstanz kann entgiftet und entlastet werden, sodass die Zelle in ihrem Ganzen wieder besser ihre Funktion erfüllen und auch besser versorgt werden kann.

Die Wirkungsweise erstreckt sich auf Haut, Muskeln, Gelenke, Verdauungsorgane, Blutzirkulation und Nervensystem.